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China-Skandal: TikTok spioniert Twenty4Tim, Paula Wolf, Desiree Nick & Co. aus!

eit Jahren befürchten Politiker, dass TikTok seine Nutzer ausspionieren könnte, wenn es den Interessen des chinesischen Konzerns nützt.

Jetzt ist aus der Furcht ein Fakt geworden: TikTok hat in den USA drei Journalisten bespitzelt, die kritisch über das soziale Netzwerk berichtet haben. Der Mutterkonzern ByteDance (sitzt in Peking) hat den Skandal zugegeben und drei Mitarbeiter gefeuert.

Die Angestellten verschafften sich im Oktober von China aus Zugang zu den IP-Adressen und anderen Daten der „Forbes“-Reporter, wie das Magazin berichtet. Auch Personen, die mit den Journalisten zu tun hatten, sollen betroffen sein.

Herausfinden, welche TikTok-Mitarbeiter Informationen an die Journalisten durchgestochen hatten. Der Skandal ist besonders brisant, weil eine der Reporterinnen im Sommer mit ihren Recherchen anhand von 80 Stunden langen Sprachaufnahmen enthüllt hatte, dass chinesische ByteDance-Mitarbeiter auf Daten amerikanischer Nutzer zugegriffen hatte.

„Forbes“ berichtete erstmals im Oktober über die Spionage-Aktion. Damals stritt ByteDance noch alles ab, leitete aber eine interne Untersuchung ein. Jetzt hat der Konzern den Skandal zugegeben.

Ein Teamleiter wurde gefeuert. Die chinesische Managerin Song Ye, an die der Mann berichtet hatte, trat von ihrem Amt zurück.

„Das Fehlverhalten bestimmter Personen, die nicht mehr bei ByteDance arbeiten, war ein ungeheuerlicher Machtmissbrauch, um an Nutzerdaten zu gelangen. Dieses Fehlverhalten ist inakzeptabel und entspricht nicht den Mühen von TikTok, das Vertrauen unserer Nutzer zu gewinnen“, sagte TikTok-Sprecherin Hilary McQuaide.

Auch „Facebook“ hatte in der Vergangenheit die Standorte von Journalisten anhand ihrer IP-Adressen ausspioniert. Allerdings ist der Skandal bei TikTok viel gefährlicher, denn: Der Konzern ist eng mit der chinesischen Diktatur vernetzt.

Laut „Forbes“-Recherchen arbeiten mindestens 15 Angestellte nicht nur für die Social-Media-Plattform, sondern auch für die Staatspropaganda. Das US-Justizministerium bezeichnete den ByteDance-Chef Zhang Yiming wegen seiner Beziehungen zur Staatsführung bereits als „Sprachrohr“ der Kommunistischen Partei.

2018 schrieb Yiming, dass „Technologie von den Kernwerten des Sozialismus geführt“ werden müsse. Der Unternehmer bekennt sich zu den ideologischen Vorgaben der Kommunistischen Partei, unter anderem der „korrekten Führung der öffentlichen Meinung“.

In der Praxis sieht das so aus: Videos, in denen über das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens von 1989 oder die Unabhängigkeit Tibets gesprochen wird, sind von TikTok zensiert worden. Während der Proteste in Hongkong gegen das brutale Peking-Regime ergab der Suchbegriff „Hongkong“ auf TikTok vor allem harmonische Videos über Essen und Musik, berichtete die „Washington Post“. Und das sind nur zwei von zahlreichen Beispielen aus den vergangenen Jahren.

Der amerikanische Kongress diskutiert darüber, Regierungsbeamten zu verbieten, die App auf ihr Diensthandy herunterzuladen. Der Gesetzentwurf muss noch diese Woche verabschiedet werden.


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