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Sat.1: Wir kaufen einen Zoo – So liefen die Dreharbeiten ab!

Foto: FOX

Für WIR KAUFEN EINEN ZOO tat sich Cameron Crowe mit zahlreichen Wegbegleitern wie dem Produktionsdesigner Clay Griffith oder dem Cutter Mark Livolsi zusammen, die schon bei früheren Filmen zu seinem Team gehört hatten. Erstmals dagegen arbeitete er unter anderem mit dem Kameramann Rodrigo Prieto und der Kostümdesignerin Deborah L. Scott zusammen.

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Griffith sagt, dass ihm und Crowe als visuelle Inspiration für den Film so unterschiedliche Beispiele wie Neil Youngs Album „Harvest“, die Dokumentation HEIMA („Heima“, 2007) über die Band Sigur Rós oder der bereits erwähnte Film LOCAL HERO („Local Hero“, 1983) von Bill Forsyth dienten. „All diese Werke verbindet, dass sie echtes Herz haben“, erklärt der Produktionsdesigner. „Cameron liebt es, überall die Poesie der kleinen Momente zu entdecken.“

Im Laufe der Jahre haben die beiden Männer eine enge Arbeitsbeziehung entwickelt, die längst ohne große Worte auskommt. Wenn Griffith dem Regisseur verschiedene Bilder zeigt, um die Gedanken und Gefühle zu illustrieren, die er mit seinen Entwürfen vermitteln will, dann „zeigt mir Cameron andere, ergänzende Bilder, aus denen sich dann so etwas wie ein visueller Dialog zwischen uns ergibt“, so Griffith.

Mit der Kostümdesignerin Deborah L. Scott, die schon an Filmen wie E.T.: THE EXTRA-TERRESTRIAL („E.T. – Der Außerirdische“, 1982), BACK TO THE FUTURE („Zurück in die Zukunft“, 1985), TITANIC („Titanic“, 1997) oder AVATAR („Avatar“, 2009) mitgewirkt hat, arbeitete Crowe bei WIR KAUFEN EINEN ZOO erstmals zusammen. Für sie ist Benjamin Mee „im Grunde ein Durchschnittstyp, deswegen durfte er modisch nichts zu Ausgefallenes tragen. Er hat viel mehr ganz normale, praktische Männer-Klamotten an, so wie die meisten Kerle eben.“

Für Scarlett Johanssons Kelly entschied sich Scott für eine moderne Version jenes Looks, den einst die legendären Tierforscherinnen Jane Goodall und Dian Fossey geprägt hatten: „Diese Frauen brachten sehr viel Feinsinnigkeit, Wärme und Weiblichkeit in eine eher männlich geprägte Arbeitswelt. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich auf Fotos sehe, wie wunderschön etwa Jane Goodall war.“

Doch Scott entwarf auch Kostüme für Tierpfleger Robins Sidekick, das Kapuzineräffchen Crystal. „Bislang hatte ich vielleicht schon mal etwas für einen Hund oder auch eine Katze designt, aber noch nie für einen Affen“, lacht sie. „Diese Herausforderung traf mich einigermaßen unerwartet. Aber Crystal war großartig. Nachdem ich einmal den passenden Schnitt gefunden hatte, musste man die kleinen Hosen eigentlich nur hinhalten und sie schlüpft wie ein kleines Kind selbst hinein. Ganz problemlos, ohne Zickereien!“

Gedreht wurde WIR KAUFEN EINEN ZOO zunächst an einigen Orten in Los Angeles, bevor die Produktion 30 Meilen nach Norden zog. Dort wurde auf der Greenfield Ranch in Thousand Oaks der Rosemoor Animal Park errichtet. Zum dortigen Set gehörten Tiergehege, Gehwege, Wasseranlagen, ein Überwachungsturm, ein Skulpturengarten, ein Amphitheater und jede Menge Flora und Fauna.

Insgesamt dauerte es neun Monate, den Rosemoor Animal Park zu entwerfen und zu errichten. Vier Monate wurde allein für die Konstruktion benötigt, an der über 140 Tischler, Maler, Requisiteure, Stuckateure, Bildhauer, Schildermacher und Landschaftsgärtner sowie natürlich alle Art Directors, Setdesigner und Set-Dekorateure des Art Departments beteiligt waren.

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Das Haus der Familie Mee – ein grau gestrichenes, zweistöckiges und typisch amerikanisches Landhaus aus der Kolonialzeit mit einer Fläche von über 370 Quadratmetern – war das einzige Wohngebäude, das auf dem Anwesen der Greenfield Ranch von Grund auf neu gebaut wurde. Für Griffith war diese Aufgabe neben dem Bau des Zoos diejenige, die ihm am meisten Spaß machte: „Es hat einen unglaublichen Reiz, ein ganzes Haus selbst zu bauen. In diesem Fall war außerdem die Größe des Hauses spannend und wie es zu seiner Umgebung, dem Alter der Bäume und dieser weiten, idyllischen Landschaft passte. Es war fast, als seien wir in einer ganz anderen Welt.“

Auf dem weitläufigen Gelände den idealen Platz für den gut 80.000 Quadratmeter großen Zoo zu finden, war eine echte Herausforderung. Vor der Ankunft des Filmteams gab es noch nicht einmal einen Weg zum späteren Standort, sondern lediglich „anderthalb Meter hohes Gras und Klapperschlangen“, wie sich Griffith erinnert. Doch aus einer bestimmten Perspektive sah das Gelände aus wie der Dartmoor Zoo, den der echte Benjamin Mee in England gekauft hatte.

Als Griffith und die Art Directors damit begannen, den Zoo zu entwerfen, trafen sie sich auch mit dem Tier-Koordinator Mark Forbes, um gemeinsam die jeweilige Lage der Gehege festzulegen. „Platziert die Tiger nicht neben den Bären“, erinnert sich der Produktionsdesigner an Forbes’ Ratschläge. „Die Tiger und die Löwen dürfen sich nicht sehen. Und vor allem dürfen weder die Tiger noch die Löwen noch die Bären irgendwelche Huftiere in ihrem Blickfeld haben.“ 

Im Rückblick schüttelt er noch immer den Kopf: „Ich weiß noch, wie ich zu Mark sagte, dass wir dann den Zoo ja gleich über das ganze riesige Gelände verteilen könnten, wenn eigentlich überhaupt kein Tier neben einem anderen leben dürfe. Aber nach unglaublich langwierigem Hin- und Hergeschiebe ging letzten Endes doch alles ganz gut auf.“ 

Selbstverständlich recherchierten Griffith und sein Team ausführlich, welches Gehege für die unterschiedlichen Tiere wie beschaffen sein musste. „Wir guckten uns sowohl große als auch kleine Zoos an“, berichtet er. „Wir sprachen mit Mitarbeitern des LA County Zoos, des Orange County Zoos und nicht zuletzt des Zoos von Tuscon, wo mein Art Director sogar eine ganze Woche verbrachte. Schließlich wollte Cameron wirklich ein realistisches Bild davon zeigen, wie es hinter den Kulissen eines Zoos aussieht.“

Zuständig für all die exotischen, aber auch die heimischen Tiere im Film war der erfahrene Tier-Koordinator Mark Forbes, dessen Firma Bird & Animals Unlimited schon für unzählige Filmproduktionen die Tiere zur Verfügung gestellt und trainiert hatte. Gemeinsam mit einem Team aus 30 spezialisierten Trainern arbeitete er für WIR KAUFEN EINEN ZOO mit fast 75 verschiedenen Tieren, darunter afrikanische Löwen, Königstiger, nordamerikanische Grizzlybären, Weißrückengeier, Weißgesicht-Kapuzineraffen, Mantelpaviane, Uhus, Stachelschweine, Otter, Marderbären, Zebras, Straußen, chilenische Flamingos, indische Pfauen, Zeburinder, Dromedare, Alpakas, ein Känguru, ein Leopard, ein Rotfuchs und ein Ara.

Während der Dreharbeiten wurden die Tiere nicht in den Gehegen des Filmzoos gehalten, sondern viel mehr je nach Bedarf ans Set gebracht. So konnten sie trotz ihrer „Arbeit“ vor der Kamera weiterhin bei ihren über Südkalifornien verteilten Besitzern und Trainern in ihrer gewohnten Umgebung leben.

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